Vermutlich wurde in Gegenden mit geeignetem Klima Wein angebaut; in
einer Beschreibung von Krakow aus dem 12. Jh. heisst es: "Es ist
eine schöne und grosse Stadt mit vielen Häusern und Bewohnern,
Märkten, Wein- und Obstgärten".
Spuren der polnischen Weinherstellung haben sich unter anderem in den Namen mancher Ortschaften
erhaltem, z.B. Winiary. Grösseren Umfang hat der Weinanbau nicht angenommen, obwohl Königin
Bona (1518-1557) ihn zu fördern versuchte. Die frostreichen
polnischen Winter begünstigten eher die Einfuhr von Traubenwein als den Weinanbau. Dagegen wurden
Obstweine gekeltert, die zwar weniger gut waren als die Traubenweine, jedoch bei weitem billiger und -
mit Honig gesüsst - durchaus schmackhaft.
Heisse Weinsuppen, nahrhaft und stärkend, wurden zum Frühstück, seltener zum Abendessen gereicht.
Nach: Maria Lemnis, Henryk Vitry, Altpolnische Küche und
polnische Tischsitten, Verlag Interpress Warszawa 1979, ISBN 83-223-1817-0