Man kann fast alle Pilzarten trocknen. Manche von ihnen gewinnen dabei noch an Aroma und Würzkraft -
das gilt besonders für
Steinpilze, Habichtspilze, Maipilze, Bodentrompeten und Nelkenschwindlinge - getrocknete, krause Glucke
und Morcheln
schmecken nach dem Einweichen wieder wie frisch. Trocknen kann man ausserdem alle essbaren
Röhrenpilze, Heubringe und Ritterlinge, auch den graublättrigen Schwefelkopf, den Reifpilz, Parasol,
Stockschwämmchen und Champignons. Pfifferlinge sollte man frisch essen. Sie werden beim Trocknen
zäh.
Nur junge, frische Pilze eignen sich zum Trocknen. Am besten putzen Sie sie schon beim Sammeln im
Wald sorgfältig, denn die Pilze dürfen nicht gewaschen werden. Sie würden dabei zuviel Feuchtigkeit
aufnehmen und später leicht schimmeln. Deshalb sollte man Pilze zum Trocknen auch nicht bei
Regenwetter sammeln.
Die geputzten Pilze werden in 1/2 cm dicke Scheiben geschnitten.
Kleine Exemplare werden nur halbiert. Dann fädelt man sie auf Schnüre oder breitet sie flach auf den
Dörrsieben aus. Bei schönem Wetter können die Pilze im Freien in der Sonne oder im halbschatten
getrocknet werden. Abends nimmt man die Pilze ins Haus, weil sie sonst die Feuchtigkeit der Nachtluft
aufnehmen und schimmeln oder faulen.
Bei kühlem, feuchten Wetter trocknet man die Pilze im elektrischen Dörrapparat oder im Backofen bei
max. 40 Grad, bis sie dürr sind und sich leicht durchbrechen lassen.
Getrocknete Pilze halten sich an einem trockenen, dunklen Platz in gut verschlossenen Schraubgläsern
etwa 1 Jahr. Man sollte sie aber kontrollieren, denn selbst in gut schliessenden Gläsern können sie
feuchtigkeit anziehen. Dann bei milder Wärme kurz nachtrocknen.