Diese sind zwar bekannt und beliebt, aber sehr schwer zu bereiten; nimm deine ganze Aufmerksamkeit
und Geduld zusammen, liebe kleine Köchin - wenn sie dir gelingen, will ich dir gratulieren. Probiere
sie aber JA, denn deine Freude wird beim Anschauen und Kosten des wohlschmeckenden Gerichts die
gehabte Mühe noch übertreffen.
Mache am Abend einen kleinen Teig von einer halben Tasse Mehl, einem Löffelchen Essighefe und einem
Esslöffel Milch. Diesen Teig lass die Nacht hindurch zugedeckt ruhig stehen, aber nur nicht im Kalten.
Am nächsten Morgen schlage ein halbes Ei in die Masse, tü nach und nach ein eigrosses Stückchen
Butter hinein, noch zwei Löffelchen Hefe, eine halbe Tasse warme Milch, Salz und soviel Mehl, bis der Teig
dick genug zum Auswällen ist. Nun schlage ihn mit Aufwand aller deiner Kräfte mit dem stärksten
Kochlöffelchen so lange, bis er gar nicht mehr an der Schüssel hängen bleibt und grosse Blasen zeigt.
Hüte dich aber, die Schüssel entzweizuschlagen. Ist er recht luftig und locker geworden, so stelle ihn
nochmals zugedeckt in mässige Wärme, wo er aufgeht.
Nachher wälle ihn etwa fingerdick und stich mit einem in Mehl getauchten Gläschen oder einer runden
Form die Dampfnudeln aus. Es schadet nichts, wenn du diese wiederum ein wenig aufgehen lässest.
Unterdessen nimm einen Topf, tü ein eigrosses Stück Butter hinein und lasse sie heiss werden. Halte auch
einen Deckel mit glühenden Kohlen in Bereitschaft, DEN DU DIR ABER NUR VON DEINER LIEBEN
MAMA ZURECHT MACHEN LÄSSEST.
In die heisse Butter lege die Dampfnudeln recht vorsichtig, eine nach der anderen, bitte deine Mama, den
Deckel über den Topf zu legen, und warte einige Minuten, bis die Speise zu duften beginnt. Dann sieh nach
- aber rühre ja den Deckel nicht selbst an, sondern lass ihn
dir von der gütigen Mutter abheben - ob die Dampfnudeln auf der
unteren Seite braun gebacken sind; auf der oberen bleiben sie weiss.
Am besten ist eine Milchsauce mit etwas Vanille zu diesem Gerichte, doch kann auch gekochtes Obst
dazu gegeben werden.