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Keine Angabe
ESL: Seit diesem Jahr ist eine neue Milchsorte auf dem Markt - die
ESL-Milch. ESL steht für "Extended Shelf Life", zu deutsch: längere
Haltbarkeit im Regal. ESL Milch hält sich bis zu 21 Tage und damit länger als pasteurisierte Milch (fünf bis
sechs Tage), aber nicht so lange wie H-Milch (drei bis sechs Monate).
Im so genannten ESL-Verfahren wird die Milch durch Dampfinjektion auf
127 Grad erhitzt, aseptisch homogenisiert und sofort auf drei bis fünf °C gekühlt. Dieses Verfahren tötet
Keime, ohne den frischen Geschmack der Milch zu beeinträchtigen und das bei längerer Haltbarkeit.
ESL Milch hat durch das Erhitzen nur einen geringen Vitaminverlust.
H-Milch hat dagegen 20 Prozent weniger Nährstoffe als Frischmilch. Mit
der Entwicklung der ESL Milch reagiert die Milchwirtschaft auf den Verbrauchertrend der letzten Jahre: weg
von der pasteurisierten Milch
hin zur H-Milch (H = haltbare Milch). Inzwischen liegt der Marktanteil
bei ca. sieben Prozent.
Nachteil: ESL Milch ist pro Liter zehn bis 15 Cent teurer. Sie lohnt
sich vor allem für Menschen, die nicht regelmäßig einkaufen. ESL Milch muss immer mir dem Hinweis
"hocherhitzt" gekennzeichnet sein. Auf der Packung steht: "länger frisch", "maxifrisch" oder "extra langer
Frischegenuss".
Fettstufen: Die verschiedenen Milchsorten enthalten unterschiedlich
viel Fett. Vollmilch mit naturbelassenem Fettgehalt enthält mindestens 3,5% Fett, Vollmilch mit
standardisiertem Fettgehalt genau 3,5%.
Fettarme Milch hat 1,5%, Magermilch bis zu 0,5%. Der unterschiedliche Fettgehalt macht sich im
Geschmack bemerkbar. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt den Genuss kalorienarmer
Milch.
Wieso ist Milch so gesund? Kein anderes Lebensmittel enthält so viel Kalzium wie Milch.
Ernährungsexperten empfehlen, täglich ein Gramm Kalzium zu sich zu nehmen. Diese Menge ist in einem
halben Liter Milch oder zwei Scheiben Gouda enthalten. Der aid (Ernährungs-Info-Dienst)
rät sogar zu drei Portionen Milch und Milch-Produkten.
Milch enthält hochwertiges Eiweiß, leicht verdauliches Fett und für den Körper gut verwertbare
Kohlenhydrate in Form des Milchzuckers (Laktose). Daher ist Milch kein "Durstlöscher", sondern ein
eigenständiges Lebensmittel.
Unverzichtbar sind die enthaltenen Aminosäuren und Vitamine der A-Gruppe.
Andere Milchprodukte wie Dickmilch, Joghurt, Kefir und Buttermilch liefern genauso viel Kalzium und sind
daher austauschbar.
Eine ausreichende Kalziumversorgung ist nach Ansicht von Ernährungswissenschaftlern ohne Milch und
Milchprodukte kaum zu erreichen.
Milch und Milchprodukte richtig aufbewahren: Auch ESL und H-Milch
müssen nach dem Öffnen immer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Diese Milch hat kein eigenes
Bakteriensystem mehr und wird daher durch Luftkeime schlecht. Allerdings wird sie nicht sauer, sondern
faulig.
Milch reagiert mit "Lichtgeschmack" auf Licht. Nach längerer Lichteinstrahlung verliert sie den guten
Geschmack und die Vitamine.
Milch und Milchprodukte nicht neben stark riechenden Lebensmitteln lagern, da sie leicht Fremdgerüche
annehmen.
Unverträglichkeit 15 Prozent aller Deutschen vertragen aufgrund einer Milchzucker-Unverträglichkeit keine
Milch. Bei 90 Prozent der
Weltbevölkerung ist die Laktoseintoleranz der Normalfall. Es fehlt ein Enzym im Dünndarm, das den
Milchzucker aufspaltet. So gelangen die Kohlenhydrate unverdaut in den Dickdarm und werden von
Darmbakterien vergoren. Der Verzehr von Milch verursacht Unwohlsein, Übelkeit, Blähungen, Durchfall,
Unterleibskrämpfe oder sogar eine größere Infektanfälligkeit.
Alternativen sind hier laktosefreie Milch, Reis-, Soja- oder
Haferdrinks. Einen guten Ersatz stellen Ziegen- oder
Schafmilchprodukte dar. Sie enthalten ähnlich viel Calcium wie Kuhmilch. Wer nicht stark unter
Laktoseintoleranz leidet, verträgt zudem milchzuckerarme Produkte wie Butter, Käse oder auch Joghurt.
Warum kocht Milch über? Milch besteht hauptsächlich aus Wasser, Eiweiß, Fett und Emulgatoren. Beim
Erhitzen gerinnen Eiweiße, steigen an die Oberfläche und bilden eine dünne Haut. Gleichzeitig entsteht
beim Kochen Wasserdampf, der vom Boden des Topfes aufsteigt. Übersteigt der entstehende Druck den
Widerstand der Haut, platzt die Haut auf und die Milch kocht über.
Tipp: Wenn Sie die Milch beim Kochen mit einem Schneebesen rühren,
kocht sie nicht über.