_Saure Vielfalt und der Duft von Rosen_ Spezialitäten tun auch der Gesundheit gut Es gibt vermutlich
wenige Lebensmittelgeschäfte in Köln, die mit echten Perserteppichen ausstaffiert sind. Doch wer den "Iran
Shop" am Eigelstein betritt, stösst bereits mit den Füssen auf eine landestypische Spezialität und wird
feststellen, dass man auch sonst fast vergeblich nach deutschen Erzeugnissen sucht.
Umso reizvoller ist es, nach Dingen zu stöbern, die es in unserer Küche kaum oder überhaupt nicht gibt:
Bockshornklee, geröstete
Kichererbsenkerne, Karottenmarmelade, Maulbeeren oder "unreifer Traubensaft". Iraner mögen es sauer -
jedenfalls bei
Fleischgerichten, erklärt Sedigheh Bahrampour, die freundliche und überaus hilfsbereite Frau des
Ladeninhabers. Das traditionelle "Chormehsabsi", ein Lammfleischgericht mit Bohnen und Kräutern, sei
ohne saure Komponente gar nicht denkbar, deswegen gibt es eine relativ grosse Auswahl an
Limettensäften oder auch getrockneten Limonen.
Und da Iraner kaum Kartoffeln oder Nudeln als Beilage kennen, kann man viele Reissorten sackweise
erwerben, den wichtigsten Zusatz dagegen auch grammweise: Safran, "nur erster Qualität", gehört zu den
Kostbarkeiten - ebenso wie Beluga-Kaviar, der allerdings nicht immer
zur Verfügung steht. Datteln, Feigen, eine grosse Auswahl an Kräutern, Kernen und Gewürzen ist hingegen
immer da, ebenso wie Sohan, das Gebäck mit Rosenwasser.
Apropos Wasser: Schon einmal Löwenzahnwasser probiert? Dazu wäre in
der Karnevalszeit eine günstige Gelegenheit; denn das Kräuterdestillat (ohne Alkohol) soll Leber stärkend
und entgiftend wirken. Süssholzwurzelwasser hilft Magen und Nerven; ägyptisches Weidenwasser ist gut
fürs Herz und Myrte hilft bei Infektionen.
[Foto] Voller Überraschung aus fernen Ländern steckt der Laden, den Mashallah Bahrampur betreibt.