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Kaper (Capparis spinosa L.) [2/2]
Für
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Rezept
(Fortsetzung Kaper) Etymologie:
Der Name Kaper und seine Verwandten in europäischen Sprachen lässt sich bis zum griechischen
kapparis zurückverfolgen, dessen Ursprung, wie auch der der Kaperpflanze, jedoch nicht klar ist; er stammt
wahrscheinlich aus dem nah- bis mittelöstlichen Raum. Der
botanische Artname spinosa "dornig" bezieht sich auf die vielen kräftigen Dornen der Pflanze, die allerdings
bei manchen Kultursorten fehlen.
Das Präfix al- in den iberischen Namen (spanisch alcaparron, portu
giesisch alcaparras) ist der eingeschleppte arabische Artikel al oder el, der während der maurischen
Besetzung der iberischen Halbinsel in viele wissenschaftliche Termini eindrang; das zeigt auch die grosse
Bedeutung arabischer Wissenschaft für das mittelalterliche Europa. Ein anderes Beispiel eines verkappten
arabischen Artikels findet man bei den iberischen Namen des Kümmels und der Olive; siehe auch Mandel
und vergleiche deutsche Fremdwörter wie Alchemie, Algebra.
Kapern sind ein essentieller Bestandteil einiger Mittelmeerküchen und werden besonders stark mit
italienischen Gerichten assoziiert.
Man würzt mit ihnen Tomaten- oder Weinsaucen, besonders bei
Geflügel- und Fischgerichten; weiters reicht man sie gerne zu
kalten Platten und verfeinert mit ihnen Pizza. Kapern vertragen sich gut mit anderen mediterranen
Gewürzen (Basilikum, Oregano und Knoblauch) und werden oft zusammen mit eingelegten Oliven
verwendet.
Auch in die feinen Küchen Nordeuropas haben Kapern Eingang gefunden, allerdings besonders für kalte
Speisen (Fischsalate, faschiertes Fleisch und besonders pikante Gemüsesalate). Viele Saucen erhalten
durch Zugabe kleiner Kapernmengen eine besondere Note; doch ist dabei zu beachten, dass das
empfindliche Kapernaroma kein längeres Kochen veträgt. Am besten fügt man gehackte Kapern erst der
bereits erkaltenden Sauce zu. Sie lassen sich gut mit Kerbel oder Estragon kombinieren.
Die Knospen etlicher anderer scharf schmeckender Pflanzen wurden in Notzeiten als Kapernersatz
gehandelt, haben heute als Lebensmittelverfälschungen aber kaum noch Bedeutung. In diesem
Zusammenhang werden besonders häufig Kapuzinerkresse (die am besten zu schmecken scheint),
Portulak, Besenginster und die Sumpfdotterblume genannt, von denen aber keine besonders an die etwas
unsymmetrisch vierzählige Kapernknospe erinnert.
Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html
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