Brischtner Gäissuppä: Gemüsesuppe mit Ziegenfleisch aus Bristen.
Die Urner Küche ist einfach, natürlich und bodenständig. Die Grundlagen des Urnerischen Essens lassen
sich vor allem mit der Tatsache verknüpfen, dass der Urner Viehzüchter war und Milchwirtschaft betrieb.
Doch über den Gatthard, Scheitelpunkt der romanischen und der germanischen Kultur, floss viel südliche
Eigenart in die Urner Küche: So vermischen die Urner nach alter Site
Reis, Mais, Teigwaren und auch Kastanien mit den einheimischen Erzeugnissen zu originellen, köstlichen
Gerichten.
Ziegen schlachtet man hauptsächlich im Herbst, und zwar in grosser Zahl, denn zum Überwintern werden
fast nur die trächtigen Tiere durchgefüttert. Zur Haltbarmachung des Fleisches wird Ziegenfleisch auch
eingesalzen und an der Luft getrocknet oder sogar angeräuchert.
Als absolute Spezialität in der Urner Küche gelten die luftgetrockneten Ziegen- und Lammkeulen, besser
unter dem Namen
"Gäisslitli" oder "Schaaflitli" bekannt.
Ziegenfleisch wird allerdings in den Metzgereien sehr selten angeboten. Für das folgende Rezept kann man
daher auch Lammfleisch nehmen.
Das Ziegenfleisch wird in heissem Salzwasser aufs Feuer gestellt und bei schwacher Hitze gekocht. Von
Zeit zu Zeit muss es abgeschäumt werden. Wenn das Fleisch gar ist, gibt man das nicht zu fein
geschnittene Gemüse, die Kartoffeln und zuletzt den Reis hinzu.
Wenn das Gemüse gar ist, nimmt man das Fleisch heraus, schneidet es in kleine Streifen und gibt diese
der Suppe wieder als Garnitur bei.
Abschmecken und mit frisch geschnittenem Schnittlauch servieren.
Falls die Suppe als Hauptspeise aufgetragen werden sollte, dann benötigt man pro Person 250 g Fleisch.
Die Suppe wird allein serviert, das Fleisch wird in Tranchen aufgeschnitten und mit Salzkartoffeln
aufgetischt.