Von den Tomatensorten bevorzuge ich persönlich das "Ochsenherz".
Diese Tomaten sind groß, unförmig und ungleichmäßig rot. Aber sie haben es in sich! Ihre fast süßliche
Fruchtigkeit haben auch die meisten der kleinen Kirschtomaten. Sie für eine Tomatensuppe zu verbrauchen
ist den meisten Konsumenten zwar zu teuer, aber beste Qualität ist immer teurer als mittelmäßige.
Bei der Zubereitung muss ich mich gleich nach dem Durchpassieren der Tomaten entscheiden: entweder
für eine dunkle, reine Tomatensuppe
oder für eine rosafarbene, mit Sahne verfeinerte. Die sahnige Version ist feiner, delikater. Die Sahne würde
ich vor dem Einkochen zum Tomatenmus geben und beim Abschmecken berücksichtigen: Diese
Version braucht mehr Pfeffer & Salz, als einem Konfirmanden normalerweise zugebilligt wird. Notorische
Verfeinerer streuen dann noch geriebene Orangenschale in den Topf.
Will ich den Geschmack der Tomatensuppe ändern, dann gelingt das mit Gewürzen wie geriebenem
Ingwer, durchgepresstem Knoblauch, Meerrettich oder mit gehacktem Dill. Aber ich kann die Suppe auch
durch Reis, Sago oder geröstete Weißbrotwürfel in eine sättigende Vorspeise verwandeln. Das gehört zu
den Erkenntnissen in der Küche:
Keine Speise ist fertig, weil man glaubt, sie gar gekocht und richtig gewürzt zu haben. Eine pfiffige Köchin
kann alles verbessern, ein Dummkoch jedoch kann jedes Essen verderben.
Zubereitung:
Die Tomaten vierteln oder, wenn sie sehr klein sind, nur halbieren.
Die Butter in einem Topf heiß werden lassen und die Tomatenstücke dazugeben. Bei ständigem Schütteln
dünsten. Estragon dazugeben, mit etwas Wasser auffüllen und kochen lassen, bis die Tomatenstücke
zerfallen. Dann durch ein feines Sieb in einen anderen Topf passieren. Wieder auf den Herd stellen,
Hühnerbrühe zugeben und einkochen lassen. Wenn die gewünschte Suppenkonsistenz erreicht ist, mit
Meersalz, Pfeffer und Zucker abschmecken. In tiefe Teller füllen, in die Mitte einen Klecks Crème fraîche
geben und zerrupfte Basilikumblätter drüberstreuen.