Millionen Berufstätige kennen das Problem: nur eine kurze
Mittagspause, aber keine Lust auf Tütensuppen, Dosenfutter und andere Fertigkost! Dieses Dilemma hatte
die Düsseldorfer Werbetexterin Anna Rabanus satt und entschloss sich, leckeres, gesundes Essen auf
Vorrat zu kochen. Das war im Oktober 2002. Erst kochte sie nur für sich. Dann auch für andere.
Inzwischen sind ihre selbst gemachten Pastasaucen und Salatdressings für jedermann zu haben. Man
kann die Produkte direkt bei ihr, im Internet oder in verschiedenen Feinkostläden in NRW beziehen.
_Nudelsaucen ohne Zusatzstoffe_ Alle Saucen sind "fait main", also handgemacht. Die Nachfrage nach
den selbst gemachten Produkten ist inzwischen so gross, dass Anna Rabanus zum Kochen eine
Profiküche angemietet hat, in der sie ihre Sugos (mit Fleisch) und Salsas zubereitet. Zurzeit hat sie vier
Nudelsaucen im Angebot: Sugo Bolognese, Sugo Amatriciana, Salsa Pomodoro und
Salsa Pomodoro Picante.
Sugo Bolognese besteht aus magerem Rinderhackfleisch, das mit Knoblauch und Kräutern gewürzt wird.
Dazu kommen Olivenöl und Tomaten. Die Salsa Pomodoro ist die vegetarische Variante dazu, mit 88
Prozent Tomaten. Der Salsa Pomodoro Picante werden Zwiebeln und Chili hinzugefügt - das ist die scharfe
Variation der Pomodoro. Sugo
Amatriciana ist eine deftige Pastasauce mit knusprigem Speck und Zwiebeln.
Alle Saucen sind ohne Zuckerzusätze, ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe. Sie werden
eingekocht und sind rund ein Jahr haltbar. "Früher hat man eingemacht und die Sachen fünf Jahre
verwahrt", sagt die Köchin. "Heute essen die Leute alles in ein paar Monaten auf. Ein Jahr
Mindesthaltbarkeit reicht völlig." Ein Glas Pastasauce (280 Gramm) kostet 4,35 Euro und reicht für zwei
bis drei Portionen.
_Salatdressings auf Vorrat_ Anna Rabanaus hat immer schon gerne Freunde zum Essen eingeladen. Die
schätzen ihre Art zu kochen und nehmen sich schon einmal ein Gläschen mit. Für ihren Ehemann, der
kein Gemüse mag, hat sie immer wieder neue, aussergewöhnliche Salatsaucen erfunden, die auf Essig
und Öl basieren. Im Repertoire hat sie eine Ingwersauce nach einem altdeutschen Hausrezept, eine
Kürbiskernöl-Sauce und eine
weitere Sauce mit viel frischem Basilikum. Alle drei Saucen sind Konzentrate und können mit Wasser
verdünnt werden. Eine Flasche Salatsauce (250 Milliliter) kostet 8,95 Euro.
_Süsse Kekse und zuckerreduzierte Brotaufstriche_ Ihrem Mann zuliebe hat Anna Rabanus angefangen,
traditionelle amerikanische Cookies zu backen. Er wollte sie gerne im Programm haben, weil er
Amerikaner ist und in Deutschland die typischen Kekse vermisst, die innen leicht feucht und aussen
knusprig sind. Jetzt gibt es also auch "Double Choclat Cookies" mit und ohne Nüsse sowie
Hafermehlkekse nach Grandma#s Rezept (Willy Mä#s Cookies) im Angebot.
Seit kurzer Zeit kocht Anna Rabanus auch verschiedene Fruchtaufstriche ein, zum Beispiel Erdbeer-
Banane, Birne,
Aprikose-Grandmanier und Aprikose-Honigmelone. Ausserdem verkauft sie
selbst gemachten Holunderbluetensirup, den man als Kir mit Sekt oder einfach nur mit Wasser gemischt
trinken kann.
_Erst Hobby, dann Beruf_ Nicht nur die Produkte, auch die Verpackungen haben eine persönliche Note.
Das Design für "Fait main - Handgemacht" hat eine Freundin von
Anna Rabanus entworfen. Kochen, verpacken, verkaufen, die Abläufe haben sich mittlerweile eingespielt,
aber der Anfang war nicht leicht, erzählt die Düsseldorferin: "Also, es gibt eine Unzahl von
Vorschriften für die Kennzeichnung. Das Amt für Verbraucherschutz stellt komplizierte Anforderungen. Je
nach Gewicht des Inhalts muss eine bestimmte Schriftgrösse aufs Etikett. Die namensgebenden
Inhaltstoffe müssen auch aufs Etikett, alle anderen Zutaten ebenso." Inzwischen haben Anna Rabanus und
ihr Mann mit der kleinen Firma richtig viel zu tun. Noch machen die beiden fast alles alleine, aber das
werden sie bald nicht mehr schaffen. Von Monat zu Monat steigt der Umsatz. Wenn das so weiter geht,
sollen bald neue Köche in die Geheimrezepte eingeweiht werden.
Auf den Internetseiten von "Faitmain" kann man die Produkte von Anna Rabanus finden, sich Rezeptseiten
ansehen und nachschauen, wo sich der nächste Faitmain-Händler befindet.