KNURRHAHN Knurr Hahn! Dieser Aufforderung kommt jener stachelige Zeitgenosse vor allem dann nach,
wenn man ihn fängt. Er knurrt und brummt, indem er seine Schwimmblase mit speziellen Muskeln in
Schwingungen versetzt. Und auch sonst hat er eigentümliche Manieren:
Mit den freibeweglichen Brustflossen, die zum Teil nicht mit "Schwimmhäuten" überzogen sind, spaziert er
über den Meeresboden und spürt mit ihrer Hilfe auch seine Leckerbissen auf. Der Rote Knurrhahn, der
schmackhafteste der ganzen Knurrhahn-Familie, ernährt
sich hauptsächlich von Ährenfischen, Sardinen, Sprotten, Krabben und kleinen Krebstieren. Er ist ein
gewandter Schwimmer, der bisweilen weit über die Wasseroberfläche hinausspringt und somit zu den
"fliegenden" Fischen gehört. Wohl fühlt er sich im Nordostatlantik, von Norwegen bis zum Senegal, in der
Nordsee, im Ärmelkanal, im Mittelmeer udn im Schwarzen Meer. Ob gebraten, gedünstet, gegrillt oder in
der "Bouillabaisse", der berühmten französischen Fischsuppe, bei Feinschmeckern ist das feste, weisse
und sehr wohlschmeckende Fleisch des Roten Knurrhahns heiss begehrt.
Übrigens: Die schönen Filets haben keinerlei Gräten.
PETERSFISCH Seinen Namen verdankt der Petersfisch der Legende, dass der Apostel Petrus ihm einst
ein Goldstück aus dem Mund gezogen haben soll, um damit die Steuern für sich und für Jesus zu
bezahlen. So sollendie gelbumrandeten, schwarzen Flecken seines diskusartigen Körpers die
Fingerabdrücke des heiligen Petrus sein.
Was Wunder, dass man ihn auch Sankt Petersfisch, Heringskönig und gar Zeus faber nennt. Als
Hochseebewohner ist er an den Küsten des Ostatlantiks von Südafrika bis Norwegen, im Mittelmeer,
Schwarzen Meer sowie in den Gewässern um Neuseeland, Australien und Japan zu Hause. Vereinzelt
treibt's ihn auch in die Nordsee, nach Helgoland und ins Kattegat. In Rudeln oder einzeln macht der
schnelle Schwimmer Jagd auf Ähenfische, Sardinen, Sprotten und kleine Tintenfische.
Dabei schwimmt er gelegentlich schräg oder sogar auf der Seite liegend. Obwohl er nicht zu den
schönsten zählt, schnalzen Gourmets die Zunge, wenn sie seiner ansichtig werden. Denn sein festes
Fleisch ist extrem weiss, ausgesprochen aromatisch und von äusserst angenehmem Geschmack. Der
leckere Petersfisch lässt sich bestens grillen, in der Folie garen, als Filet braten und dünsten und mit
feinen Sussen zubereiten. Kreative Köche hüllen ihn gerne in einen knusprigen Kartoffelmantel. In
südlichen Ländern wird er mit Vorliebe zum Veredeln von Fischsuppen verwendet. Und selbst sein
Fischmaul hat es in sich: es wird von zwei Bäckchen gerahmt, die
besonders delikat und ungewöhnlich schwer sind. Jedes kann bis zu 70 Gramm wiegen - sozusagen das
fünfte und sechste Filet, das man aus
diesem edlen Fisch gewinnen kann.
SEETEUFEL Wenn der Seeteufel "angeln" geht, dann bedient er sich einer "teuflischen" Fangmethode. Mi
tHilfe der kleinen Angelrute, die auf seinem Kopf thront, und dem fest daran verankerten Köder lockt er
seine Lieblings-Leckerbissen direkt vors hungrige
Feinschemcker-Mäulchen und schnappt mit seinen kräftigen Zähnen
einfach zu. Da Knurrhahn, Meerall & Co. zu den Favoriten auf seinem Speisezettel zählen, wundert's nicht,
dass sein Fleisch so "teuflisch" gut schmeckt. Doch selbst Rochen und kleinen Haien laürt der "Grimmige"
mit dem markant riesengrossen Kopf auf dem Meeresgrund auf. Wohl fühlt er sich in Tiefen bis zu über
tausend Metern an der Atlantikküste und in der Nordsee. Ob gebraten, gedünstet, gegrillt, in Folie gegart,
mit feinen Sossen oder in Fischsuppen, das ausgezeichnete feste, weisse Fleisch des Seeteufels
schmeckt ähnlich wie Languste und Hummer. Das Schwanzstück hat keine Gräten, sondern nur einen
starken Rückenknochen, der sich leicht herauslösen lässt. Vor dem Verkauf wird der Kopf meist abgetrennt
und der Fisch gehäutet - aus gutem Grund -, denn der Seeteufel hat sieben Häute,
sechs extrem zähe und eine gräulich-transparente, die zu guter
Letzt extra vom Fischfleisch getrennt wird. Das feine Fleisch soll weiss und ohne graue Stellen sein.