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XXL-Menüs im Fast-Food-Restaurant, riesige Eisbecher und
Zuckerlimonaden: Dass Essen außer Haus in den USA dick machen kann,
ist bekannt. Doch auch zu Hause drohen Kalorienbomben - wenn man
sich schlichtweg an die gängigen Kochbücher hält.
- Der Trend zu zunehmend größeren Portionen hat einer Studie zufolge
inzwischen auch in Rezepten für die heimische Küche Einzug gehalten.
In nahezu jedem untersuchten Rezept wurde in den vergangenen Jahrzehnten ein Anstieg der
Kalorienmenge pro Portion um fast 40 Prozent festgestellt, wie das Fachmagazin "Annals of Internal
Medicine" berichtet.
Eine Studie konzentrierte sich auf den Kochbuch-Klassiker "Joy of
Cooking", der erstmals in den 1930er Jahren erschien und seitdem regelmäßig in neuer Auflage in die
Regale kommt. Die letzte stammt aus dem Jahr 2006. In 17 von 18 der in allen Ausgaben veröffentlichten
Rezepten ist der Kaloriengehalt pro Portion angestiegen.
Allein das Rezept für Chili con Carne ist in all den Jahren unverändert belassen worden. Hühnereintopf, der
1936 noch für 14 Portionen mit jeweils 228 Kalorien bemessen war, steht in der aktuellen Ausgabe mit
zehn Portionen zu 576 Kalorien.
Noch immer nehmen Amerikaner die meisten Kalorien beim Essen in Restaurants oder unterwegs zu sich,
wie die Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestle von der New York University betont. Die Studie zeige
aber, dass die Menschen sich an immer größere und größere Portionen gewöhnten.
Deutlich wird das bei Brownies, sehr beliebtem Rührkuchen. Vor 40 Jahren reichte die gleiche Menge Teig
in den Kochbüchern für 30 Brownies, 1997 nur noch für die Hälfte - ganze 15 Stück. Ähnlich
sieht es bei Schokoladenkeksen aus: Jahrzehntelang konnte man aus
den angegebenen Zutaten 100 Stück backen, in den Achtzigerjahren ergab die gleiche Menge nur noch 60.
Die Kaloriendichte steigt deutlich an. Wissenschaftler raten, grundsätzlich keine ganzen Portionen mehr zu
essen. "Es reicht nicht, sich das nur bewusst zu machen", sagt sagt Brian Wansink. "Tu nach dem
Kochen die Hälfte weg."