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Erdnüsse: knackig und köstlich (Info)



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  • Von Bernd Ax
  • Die beliebten Nüsse aus der Erde, die botanisch zu den Hülsenfrüchten zählen, sind sehr nährstoffreich und entgegen ihrem Ruf durchaus gesund. Sie haben reichlich Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Erdnüsse enthalten viel Protein und sind eine gute Nervennahrung. In vielen Ländern gehören sie fast schon zu den Grundnahrungsmitteln.

    _Anbau in Afrika_ In Gambia ist die Erdnuss das wichtigste landwirtschaftliche Gut. Gesät wird vor der Regenzeit, die Ernte erfolgt dann drei Monate später. Der Erdnussstrauch rankt am Boden und die Früchte - botanisch eher ungewöhnlich - bohren sich einige Zentimeter in die Erde. Jeder Kern ergibt 25 bis 30 neue Erdnüsse. Die Aussaat ist recht einfach. Auf dem Feld werden die Samen einfach in wenige Zentimeter tiefe Löcher geworfen und dann mit Erde bedeckt. Das ist in Gambia die Arbeit der Frauen.

    _Gesund und nahrhaft_ Zum Frühstück im Westen Afrikas werden die Nüsse, die eigentlich Hülsenfrüchte sind, zusammen mit Reis gestampft. Ist die Konsistenz richtig, kommt das Gemisch in den Kochtopf und wird mit Wasser gekocht - das erinnert ein wenig an unseren Milchreis. Churaigerte heisst der traditionelle Reisbrei und wird mit Sauermilch oder Jogurt und mit frischen Früchten gegessen.

    Folgendes Rezept kann man durchaus auch zu Hause ausprobieren: Erdnüsse in einer trockenen Pfanne leicht anrösten, abkühlen lassen und anschliessend einfach durch den Fleischwolf drehen - fertig ist die Erdnussbutter. Man sollte dafür geröstete Erdnüsse verwenden, denn frische Erdnüsse haben einen etwas bitteren Geschmack.

    Vorsicht: Erdnüsse sollten immer kühl und trocken lagern. Sind sie beschädigt oder verfärbt, könnte das ein Anzeichen für Schimmelbefall sein. Sind Erdnüsse schimmlig, können sie so genannte Aflatoxine beinhalten und die stehen unter dem Verdacht, Krebs zu erregen.

    _Erdnussbutter - einfach selbst gemacht_

    Mit der Erdnussbutter werden dann die nächsten Speisen und Getränke zubereitet: Wenn die Kinder aus der Schule kommen, erwartet sie ein Getränk aus pürierter Papaya, verdünnter Erdnussbutter und Milch. Ein gesunder und leckerer Energy-Drink, den man vielleicht in der eigenen Küche einmal mixen sollte. Anstelle der Papaya kann man Bananen oder andere Früchte verwenden.

    Auch für das Nationalgericht Gambias - Domoda - wird wieder reichlich Erdnussbutter benötigt. Mit Fisch oder Fleisch, kräftig und recht scharf gewürzt, muss Domoda so lange kochen, bis sich das Öl aus der Erdnussbutter gelöst hat. Traditionell wird Domoda mit Gemüse wie Okra, Bittertomatos und Auberginen aus einer Schüssel gegessen - ein deftiger Reiseintopf zum Abendessen, der die kulinarische Tagestour rund um die Erdnuss abrundet.

    In der gehobenen Hotelküche in Gambia erfahren wir noch, dass die Erdnussküche nicht zwangsläufig so mächtig sein muss. Wichtiger Bestandteil hier - wie auch in der chinesischen Küche oder der Küche der Südstaaten - ist Erdnussöl, das ähnliche Eigenschaften hat wie Olivenöl. Besonders schmackhaft: Captainfish mit Koriander gewürzt und mit einer Erdnusskruste versehen in Bananenblättern und Salzteig gebacken.

    Zum Schluss ein kleiner Ausflug an die Strände Gambias. Die so genannten "Beachboys" verkaufen dort das Erdnussöl als Sonnenschutzmittel an die Touristen - und es soll sogar recht gut wirken.

    _Weiterführende Literatur_ * Heide M. K. Geiss und Marion Zerbst Topfit im Kopf durch Nüsse und Kerne Trias, 1999 ISBN 3893735259 (Das Buch ist vergriffen, gebraucht aber bei verschiedenen Internetbuchhändlern zu bekommen.) http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20050307/b_3.phtml

    :Letzte Änder. : 9.03.2005

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