Knusprig aus dem Ofen - so mögen viele ihr Hähnchen am liebsten.
Doch das überaus bekömmliche Geflügel kann auch ganz anders daher kommen. Unterschiedlichste
internationale Zubereitungsarten demonstrieren seine Vielseitigkeit. In Frankreich beispielsweise schätzt
man es als "Coq au vin", also in Wein gegart, in Belgien als "Waterzooi" - das ist mit einer gehaltvollen
Gemüsesauce - und in
Spanien liebt man es mit viel Knoblauch.
Was man darüber hinaus noch aus Hähnchen machen kann, verbunden mit warenkundlichen Tipps, das
verraten wir hier.
Kleine Warenkunde: Hähnchen ist nicht gleich Hähnchen.
Grundsätzlich versteht man darunter junge, vor der geschlechtsreife geschlachtete männliche oder
weibliche Tiere. Je nach Schlachtgewicht werden Hähnchen unter folgenden Gewichtsklassen und
Bezeichnungen angeboten:
~ "Hähnchen", werden in der Regel mit einem Gewicht zwischen 700 und 1400 Gramm angeboten.
~ "Stubenküken", sind ca. 6-8 Wochen alte Hühner oder Hähne mit
einem Gewicht unter 650 Gramm. Sie schmecken am besten im Ganzen gebraten.
~ "Kapaune", sind kastrierte Hähne bis 1500 g. Sie sind sehr aromatisch und saftig. Allerdings sind sie
teuer und werden bei uns kaum angeboten .
~ "Poularden", sind Masthühner mit einem Gewicht zwischen 1500 und 2000 Gramm.
Neben den Hähnchen gibt es noch die "Suppenhühner". Das sind ausgewachsene Hühner, die bereits Eier
gelegt haben. Ihr Fleisch ist kernig und hat einen ausgeprägten Eigengeschmack, manchmal ist es aber
leider etwas zäh. Das Fleisch eignet vorzüglich als Grundlage für Hühnerbrühen.
Hühner von besonders guter Qualität sind die "Bresse"-Hühner. Sie
dürfen allerdings nur in einer bestimmten Region in Frankreich unter genau kontrollierten Auflagen
gezüchtet werden und sind sehr teuer.
Deutsche Hühner aus Freilandhaltung, die direkt beim Bauern gekauft werden oder auch auf Märkten und in
guten Lebensmittelgeschäften erhältlich sind, sind ebenfalls von guter Qualität. Weniger empfehlenswert
sind Tiefkühlhähnchen, denn beim Auftauen verliert das Fleisch nochmals an Saft und Struktur.
Hähnchen tranchieren: Ein Hähnchen standesgemäss zu tranchieren
ist gar nicht so schwer, wie manch einer denkt. Alles, was man dazu benötigt ist ein Hackbrett, ein
scharfes Messer oder eine gute Geflügelschere.
~ Die Schenkel löst man, indem man das Hähnchen mit der Brust nach oben auf das Schneidebrett legt,
die Keulen leicht nach aussen biegt, rings um das Gelenk schräg nach unten einschneidet und dann das
Gelenk durchtrennt.
~ Bei grossen Tieren schneidet man den Schenkel nochmals durch und zwar am Gelenk zwischen Ober-
und Unterschenkel.
~ Das Brustfleisch löst man ab, indem man die Brust mit einem Mittelschnitt zum Rücken hin
durchschneidet oder halbiert. Dann löst man mit einem Schrägschnitt die beiden getrennten Brustfilets vom
Knochen. Den Rücken dabei aber ganz lassen.
~ Um die Flügel abzutrennen drückt man diese zuerst gegen den Rumpf, dann schneidet man die Flügel
zwischen Gelenkkugel und Pfanne schräg an. Anschliessend trennt man das Gelenk ab.