Den Speck fein würfeln. In einer grossen Pfanne die Butter erhitzen, die Speckwürfel darin auslassen, mit
einer Schaumkelle aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
In der Zwischenzeit die Schollen waschen, trockentupfen, mit Zitronensaft beträufeln, salzen, pfeffern und in
Mehl wenden.
Alle Schollen nacheinander in dem Gemisch aus Butter und Speckfett von jeder Seite goldbraun braten.
Die fertigen Schollen mit der hellen Seite nach oben auf vorgewärmte Teller legen und warm stellen.
Den Speck in der Pfanne kurz erhitzen, auf die Schollen geben. Die Schollen mit Zitronenscheiben
garnieren und servieren.
Dazu einen säuerlich angemachten Kartoffelsalat reichen.
Die Ewerschollen sollen leben Finkenwerder ist eine grössere Elbinsel südlich von Hamburg. Auf ihr haben
sich Traditionen besonderer Art ausgebildet. Die Einwohner der Insel, die seit langem zu Hamburg gehört,
sprechen nach wie vor ihr eigenes Platt und sind schon immer Elbfischer gewesen. Als die Fische in der
Elbe knapp wurden, vergrösserten die Finkenwerder ihre einfachen, offenen Ewer zu seetüchtigen
Fischerbooten und fischten damit auch in der Nordsee. Die Finkenwerder Fischer waren es, die Hamburg
mit frischem Fisch versorgten, besonders mit lebenden Schollen. Keine Hamburger Hausfrau, die auf sich
hielt, würde eine tote Scholle gekauft haben. Und deshalb waren die Ewer mit besonderen Bassins
ausgestattet, in denen die Schollen zwar dicht an dicht, aber lebend im Meerwasser lagen. Man sagte,
eine richtige Hamburger Familie hätte ihren Sonntagsspaziergang sonntags morgens um 7Uhr zum
Hamburger Fischmarkt gemacht, um sich da mit frischen Schollen zu versorgen.