Geschichte: Kardamom ist eines der am längsten bekannten Gewürze. In
Indien galten die Samen lange vor Christi Geburt als kostbar. Über die Karawanen-Routen gelangte er nach
Europa. Im antiken
Griechenland und Rom verwendete man ihn auch für Parfüm.
Hauptanbaugebiete: Der Kardamom braucht ein feuchtwarmes, tropisches
Klima und gedeiht am besten im Schatten teilweise abgeholzter Wälder.
Die Hauptanbaugebiete sind heute Indien, Sri Lanka und Guatemala, jedoch wird er auch in Tansania,
Indonesien und anderen Ländern kultiviert.
Beschreibung: Aus dem Wurzelstock wachsen grüne lanzettförmige
Blätter, die wie Palmwedel angeordnet sind und wie ein Busch ca. 2-2,
5 m hoch werden. Am Fuß der Pflanze treibt ein ca. 60 cm langer Seitentrieb hervor, der mit 8-12, in einer
Rispe stehenden, weißen
Blüten besetzt ist. Hieraus entwickeln sich dann die dreifächrigen, dreieckigen, ca. 10-20 mm langen und
8-10 mm breiten, lederartigen
grünen Fruchtkapseln, in denen sich bis zu 18 hocharomatische, rötlich-graue bis rötlichbraune Samen
befinden. Die grünen
Samenkapseln werden kurz vor der Reife geerntet und vorsichtig getrocknet, danach werden die harten
Kapseln nach Farbe und Größe sortiert. Je größer die Kapsel und je grüner die Farbe, desto besser der
Verkaufserlös. Der Kardamom wird entweder ganz in der Schale oder rein vermahlen im Handel angeboten.
Der feine Geschmack ist hocharomatisch, süßlich, mild bis kräftig brennend, würzig, arteigen und leicht an
Eukalyptus erinnernd. Die Schale der Fruchtkapseln hat nur einen sehr geringen Würzwert. Die
Kardamomsaat enthält etwa 3-8
% ätherisches Öl und wird sehr viel in Skandinavien in Kuchen und Kleingebäck, z.B. in Kardamombrot,
verarbeitet. Im internationalen Handel wird auch bleached; mit Schwefeldioxid gebleichter Kardamom,
angeboten. Im mittleren Osten, speziell in den arabischen Ländern, wird der Kaffee mit Kardamom gewürzt.
Man mischt gemahlenen Kardamom mit in den Aufguß des Kaffees, um den charakteristischen
Geschmack zu erhalten.
Verwendung: Backwaren (Weihnachtsgebäck), Spekulatius, Printen,
Stollen, Brot, Fleischwaren, Brühwürstchen, Kochwurst, Süßwaren, Reisragout, Kaugummi, Marinaden,
Glühwein, Liköre. Im Orient zu Kaffee und Tee.
Im 18. Jahrhundert schätzte man den Kardamom als Aphrodisiakum mit folgender Zubereitung: Man nehme
2 TL fein gemahlenen Kaffee und 2
TL zerstoßenen Kardamom und 1 Tasse heißes Wasser. Kaffee und Kardamom in je 1 Tasse geben und
diese halbvoll mit heißem Wasser aufbrühen. Dann eine weitere vorgewärmte Tasse nehmen und beide
Mischungen zusammengießen. Dieses dann ohne Zucker trinken, da sich Zucker und Kardamom
geschmacklich nicht vertragen. Kardamomtinktur soll bei Blähungen und Magenschmerzen nützlich sein.
Das Kauen einiger Samen erfrischt den Atem.