Schon der Arzt Diego Alvarez Changa, der Kolumbus im Jahre 1493 auf seiner zweiten Reise nach
"Westindien" begleitete, beschrieb den intensiven Effekt von chiligewürzten Speisen. Jeder, der einmal
bewusst eine grössere Menge Pfeffer gegessen hat, kann das bestätigen: Die Mundhöhle brennt zunächst
fast schmerzhaft,
gefolgt von einem tauben Gefühl, das den weiteren Verzehr des scharfen Gewürzes problemlos macht.
Ob es Doktor Changa war, der dem Geheimnis des Pfeffers und seiner feurigen Wirkung als erster auf die
Spur kam, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass sich seit Jahrhunderten auch die westliche Welt
Pfeffer zunutze macht - nicht nur in der Küche, sondern auch in der
Medizin.
Die Heilkraft von Capsicum, dem im Cayennepfeffer natürlich vorkommenden Wirkstoff, wird vielfältig
eingesetzt: Sie reicht von
der innerlichen Anwendung zu rAnregung der Magensaftsekretion für eine bessere Verdauung bis hin zur
lokalen Schmerztherapie bei Nacken-, Rücken- und Muskelverspannungen oder rheumatischen
Beschwerden.
Lokale Schmerztherapie mit Pfeffer:
Der Verzehr von Pfeffer zeigt, dass Capsicum an der Mundschleimhaut zu intensiver Wärmeproduktion
führt. Bei der lokalen Anwendung auf der Haut tritt diese Wärmeentwicklung ebenfalls auf. Sie entsteht,
weil Capsicum zunächst die Ausschüttung der sogenannten Substanz P anregt. Die Haut, durch die
Stimulierung besser durchblutet, reagiert sofort mit Erwärmung und Rötung. Diese Wirkung entspricht etwa
dem brennenden Chili-Schmerz im Mund. Positiv daran: Der Zellstoffwechsel
wird gefördert, und Schadstoffe im Gewebe können schneller abtransportiert werden.
Als nächstes folgt- im kulinrischen wie im medizinischen Beispiel-
die Phase der Unempfindlichkeit gegenüber der Substanz P aufgrund von Gewöhnung. Die verstärkte
Ausschüttung von Substanz P führt zur Entleerung ihrer Vorratsspeicher. Zusätzlich wird die
Wiederaufnahme von Substanz P an den Nervenden gehemmt, so dass auch keine Substnz P in die
Speicher zurückfliessen kann. Aus Mangel an der schmerzvermittelnden Substanz P wird die
Schmerzweiterleitung blockiert. Der Schmerzkreislauf, dem vor allem patienten mit chronischen
Schmerzen ausgeliefert sind, kann so durch Capsicum für einige Zeit unterbrochen werden.
Den Schmerz natürlich therapieren:
Nicht nur Rheuma und Arthritis gehen häufig mit schmerzhaften Muskelverspannungen einher. Schon
falsches Sitzen und Heben, Zugluft oder eine falsche Bewegung können zeitweise zu lokalen
Schmerzempfindungen des Bewegungsapparates führen. Rücken, Nacken, Wirbelsäule und der Schulter-
Arm-Breich sind besonders häufig
betroffen. Mit Capsicum bietet sich eine natürliche Therapieform an, die effektiv selst über einen längeren
Zeitraum angewendet werden kann. Der Wirkstoff ist in Salben, Tinkturen oder Wärmepflastern
eingearbeitet. Auskunft bekommt man in der Apotheke.