Brot, Milch, Butter, Käse und hin und wieder ein Fänz waren bis vor wenigen Jahren noch die
Hauptspeisen der Älpler. Es war früher sogar der Stolz der Senntenbauern nur Brot, Mehl und Salz auf die
Alp tragen zu müssen. Heute ist auch die Älplerkost vielseitiger geworden.
Zum Morgenessen kamen gesottene Milch, Brot und Käse oder Butter und Ziger auf den Tisch, ebenso am
Abend. Am Mittag aber gab es Fänz.
Einen guten Fänz zu kochen, muss verstanden sein. Als rechter Älpler galt einer erst, wenn er diese Kunst
beherrschte. War der Fänz aber doch einmal missraten, so spottete man: "Damit könnte man
das Hüttendach flicken".
Wie wird ein Fänz gekocht? Für jede Person gibt man 125 Gramm Butter, e Vierlig, in den Fänzkessel.
Wenn die Butter geschmolzen und leicht gebräunt ist, kommt für jeden Esser ein Löffel Mehl dazu. Unter
stetem Rühren wird das Mehl im Anken aufgelöst und dann mit heisser Käsesirte oder Zigerschotte
verdünnt. Man wiederholt das Verdünnen mehrmals, schüttet nie zu viel auf einmal dazu und rührt
beständig um.
Sobald sich der Anken gelöst und goldgelb obenauf schwimmt, der Fänz die richtige Festigkeit hat und
nicht an Pfanne oder Kelle klebt, ist er fertig. Der Fänzkessel wird mit dem Pfannenknecht als Unterlage
auf den Tisch gestellt. Alle essen aus dem Kessel und trinken aus dem Essgebsli Milch dazu.
Wer auf eine Alp kommt und zum erstenmal Fänz isst, soll es langsam tun. Wer zuviel oder zu geschwind
isst, kann Wunder erleben.