_Allgemein_ An der Mosel haben die Römer zu Zeiten ihrer Herrschaft neben architektonischen vor allem
auch kulinarische Spuren in Töpfen und Pfannen hinterlassen. Jeder Eroberer bringt seine lukullischen
Vorlieben mit und so erreichten mit den Römern vor 2000 Jahren Birnen, Weintrauben, Kräuter wie Thymian
oder Salbei, und auch so manches Nutztier die Hänge an der Mosel, in der Eifel und im Hunsrück. Die
einstigen Speisen der Römer werden im Moselland, entlang der "Strasse der Römer" (www.strasse-der-
römer.eu) heute
wieder in vielen lokalen Restaurants kultiviert. Auslöser für diese Jahrtausende alte Küche waren
Umbauarbeiten vor 35 Jahren in einem alteingesessenen Trierer Restaurant, dem "Domstein" die viele
Küchenutensilien und vor allem Austernschalen zu Tage förderten.
So entstand das Interesse der Inhaber an der antiken römischen Küche und nach und nach breitete sie
sich wieder an der Mosel aus.
Die Römische Küche geht auf das wohl älteste Kochbuch der Welt zurück. Es stammt von Marcus Gavius
Apicius, dem bekanntesten Feinschmecker des römischen Reiches zu Zeiten von Kaiser Tiberius, geb. um
25 v. Chr., auf den sich inzwischen auch andere Kochbuchautoren beziehen*. Die römische Küche benutzt
viele
Kräuter zum Aromatisieren, süsst mit Honig, salzt mit einem Sud aus Fisch und Meersalz (Liquamen oder
Garum), kombiniert Süsses mit Saurem und gestossenem Pfeffer. Wer römische Gerichte nachkochen
möchte, kann als Ersatz für Garum Fischsosse vom Asiaten nehmen.
Die Kochprozedur für das römische Universalwürzmittel ist zu kompliziert für Normalhaushalte.
*Vermutlich wurde das Kochbuch zu Ehren von Apicius geschrieben.