Mit dem 'Meer' hat die robuste Wurzel nichts zu tun, wohl aber mit dem Rettich, mit dem sie verwandt ist.
'Meer' leitet sich von 'Mähre' ab, dem alten Wort für Pferd. Meerrettich gab man früher nämlich vor allem
den Pferden zu fressen.
Meerrettich enthält neben sehr viel Vitamin C ein antibiotisch wirkendes ätherisches Öl (Allyl-Senföl), das
Entzündungen heilt
und die Verdauung fördert. Es ist aber auch der Grund dafür, dass es ausser den Chillies kein frisches
Gewürz gibt, das es mit dem Meerrettich an Schärfe aufnehmen kann. Und es kostet durchaus ein paar
Tränen, wenn man frischen Meerrettich reibt. Am besten arbeitet man immer am offenen Fenster oder mit
einer Brille. Dann den Meerrettich sofort mit Zitronensaft beträufeln und abdecken, damit er sich nicht
verfärbt. Man sollte Meerrettich auch nie mitkochen, sonst verfliegt sein typisches Aroma.
Nur selten braucht man eine ganze Meerrettich-Wurzel auf einmal. Doch
dies ist problemlos: Die Stange hält sich längere Zeit frisch, wenn
man sie in Klarsichtfolie einwickelt und im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt.
Nur ein ganz kleiner Teil des Meerrettichs, der bei uns auf den Tisch kommt, wird jedoch frisch gerieben.
Der grosse Rest ist im Glas oder in der Tube als sogenannter tafelfertiger Meerrettich im Handel. Das ist
roh mit Konservierungsstoffen haltbar gemachter Meerrettich, der mit Mayonnaise oder Rahm gestreckt
und mit Salz und Essig gewürzt ist.
Meerrettich passt sehr gut zu Siedfleisch, Roastbeef, Grillspezialitäten, Eiern und winterlichem Gemüse,
wie Randen, Kartoffeln oder Schwarzwurzeln. Man sollte Meerrettich nicht mit anderen Gewürzen
kombinieren. Was seinem Aroma hingegen bekommt, ist alles, was seine Schärfe mildert und abrundet,
zum Beispiel Mayonnaise, Quark, Rahm, Butter, geriebener Apfel oder Zitronensaft.