Auch Maggikraut, Leberstock, Sauerkrautwurzel. Liebstöckl schmeckt leicht nach Sellerie; das Blatt sieht
auch so aus. 0er Geschmack ist aber sehr stark. Daher muß dieses Gewürzkraut sanft dosiert werden,
denn es übertönt leicht jeden anderen Geschmack. Man verwendet Liebstöckl frisch und getrocknet. Es
übermittelt seinen vollen Geschmack erst nach dem Kochen und wird deshalb nicht zu Rohkost, Salaten
oder anderen Gerichten, sondern zu gekochten Speisen und da nur in kleinsten Mengen verwendet.
*Grüne Soße i gekochtes Ei und 1 Eidotter werden mit Salz und
Pfeffer, 1/2 eingeweichten und ausgedrückten Semmel, etwas Essig, Zitronensaft und 1 Teelöffel
Sardellenpaste püriert. Man gibt die Masse in ein Schälchen und fügt nun reichlich feingehackte Petersilie
und Kerbel, wenig Pfefferminze und Liebstöckl, etwas Sauerampfer und Basilikum, Dill und Borretsch
darunter. Der Schnittlauch darf ungefähr die Hälfte aller Kräutchen betragen, aber Liebstöckl soll angenehm
hervorstechen.
*Kartoffelgemüse Zuerst bereitet man eine hellbraune Schwitze, die
mit Salz und Pfeffer, Senf und feingeriebener Zitronenschale, etwas Suppengewürz und feingehacktem
Liebstöckl abgeschmeckt wird. Man gibt gekochte, aufgeschnittene Kartoffeln hinein und läßt sie noch eine
Weile mitkochen. Das Gemüse wird mit wenig Zucker und Schnittlauch abgeschmeckt.
*Pichelsteiner In einem Topf schichtet man einen Teil geschnittete
Kartoffeln, einen halben Teil in Würfel geschnittenes Rindfleisch, einen halben Teil Schweinefleisch und
einen ganzen Teil Gemüse (Gelbe Rüben, Petersiliewurzeln, Sellerie, Lauch, Zwiebel und Weißkraut) ein.
Man würzt mit Salz und Pfeffer, Liebstöckl, Petersilie sowie etwas zerdrücktem Knoblauch. Oann gießt
man so viele fette Fleischbrühe oder Wasser mit einem Stückchen Schweinefett darüber, daß das Gemüse
gerade bedeckt ist. Der Topf wird zugedeckt und das Pickelsteiner bei milder Hitze langsam durchgekocht.
Man soll dabei nicht umrühren, damit die Kartoffeln nicht zerfallen.
*Bauern-Gulasch 3 - 4 große Zwiebeln schneidet man in Ringe und
schmort sie in Schweinefett hell glasig. Man gibt 1 Eßlöffel milden Delikateßpaprika und sofort etwas
Wasser dazu, damit der Paprika nicht verbrennt und dadurch braun und bitter wird. Dazu gibt man 1
Lorbeerblatt, 1/2 Kaffeelöffel Ingwerpulver, Salz, Pfeffer und Liebstöckl sowie 500 - 750 g in grobe Würfel
geschnittenes
Schweinefleisch, Man gießt mit etwas Fleischbrühe und, wenn möglich, ein wenig Sauerkraut auf, deckt zu
und läßt das Gulasch langsam schmoren. Es braucht keine Mehlbindung, da die gut verkochten Zwiebel
genügend dicken.