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Sassafras (Sassafras albidum [Nutt.] Nees)
Für
1
Rezept
Synonyme:
Verwendeter Pflanzenteil:
Blätter. Die Wurzel enthält viel ätherisches Öl, ist aber für eine direkte Verwendung als Gewürz viel zu
bitter.
Pflanzenfamilie: Lauraceä (Lorbeergewächse)
Geruch und Geschmack:
Die Blätter weisen einen schwachen, aber erfrischenden, zitronenähnlichen Geruch und ebensolchen
Geschmack auf; beim Zerkauen fällt der hohe Schleimgehalt sofort auf.
Inhaltsstoffe:
Das ätherische Öl aus der Wurzel enthält 80% Safrol, weiters kleine Mengen an Mono- und
Sesquiterpenen sowie weiteren
Phenylpropanen. Das ethische Öl aus den Blättern ist meines Wissens nach nicht untersucht.
Herkunft: Nordamerika (Südoststaaten).
Etymologie:
Der Name bedeutet "Steinbrecher" (lateinisch saxum fragans "Steine brechend"), aber ich weiss nicht,
warum. Der antiquierte Name Fenchelholzbaum bezieht sich auf das wohlriechende Holz.
Der Sassafrasbaum ist das einzige Gewürz, das aus Nordamerika stammt; allerdings wird Sassafras
weltweit nur sehr wenig verwendet.
Filepulver (gemahlenen Sassafrasblätter) sind ein ganz wichtiger Bestandteil in der Küche der Kreolen und
Cajuns im amerikanischen Bundesstaat Louisiana.
In der kreolischen Küche von New Orleans, der Hauptstadt Louisianas, mischt sich spanisches,
französisches, afrikanisches und indianisches Erbe. Europäische, vor allem französische, Speisen wurden
hier auf schmackhafte Weise abgewandelt und mit lokalen Ressourcen variiert. So ist die spanische
Reispfanne paella (siehe Safran) wohl der Ursprung für das berühmte kreolische Reisgericht jambalaya.
Chilisaucen (etwa Tabasco-Sauce) sind das bekannteste
Exportgut der Region.
Unter gumbo versteht man eine schmackhafte Suppe aus Meeresfrüchten, Flusskrebsen oder Huhn, die
ihre dicke Konsistenz den reichlich mitgekochten Okras verdankt. Gewürzt wird mit Thymian, Sellerie,
Paprika und, unmittelbar vor dem Anrichten, Sassafras. Gumbo wird immer mit Reis serviert.
Eine zweite Kochtradition Louisianas ist die Küche der Cajuns, französischsprachiger Einwanderer aus
Kanada. Deftige Geschmacksnoten von geräuchertem Fleisch (etwa der berühmten Schweinswurst
andouille), von schwarzem Pfeffer, Paprika und Zwiebeln sind typisch für diese robuste Landküche, in der
viele Speisen als Eintöpfe mit sehr langen Kochzeiten zubereitet werden.
Trotz aller Unterschiede haben beide Kochstile viele Gemeinsamkeiten: Eine Begeisterung für kräftigen
Geschmack, die
Vorliebe für Mehlschwitzen (roux) und die reichliche Verwendung von Wild und Meeresfrüchen. Zu den
wichtigsten Gewürzen zählen neben Sassafras noch Sellerie, Thymian (siehe dort über "blackening") und
Paprika in verschieden scharfen Varianten.
In den meisten Ländern ausserhalb der Vereinigten Staaten betrachtet man Sassafras eher als Giftpflanze
wegen seines hohen Gehaltes an Safrol, einer leberschädigenden und wahrscheinlich sogar
krebserregenden Substanz. Sassafrasblätter sind in Europa kaum zu bekommen; getrocknete
Zitronenmelisse ist ein guter Ersatz, allerdings ist sie viel stärker und muss daher vorsichtig dosiert
werden. In den USA wird das ätherische Sassafrasöl (aus der Wurzel) nach Entfernung des Safrols auch
zum Würzen von Bier verwendet.
Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html
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